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Sommerpause: Runterkommen im Urlaub

Der Sommer ist da. Draußen locken Ausflüge in die Natur, Veranstaltungen und Feste. Meine Dachterrasse wird zum zweiten Wohnzimmer. Draußensein ist für mich einfach das Schönste! Die Entscheidung, bis Ende August eine Sommerpause einzulegen, macht mich dankbar. Mehr Zeit für mich selbst nehmen und jede freie Sekunde an der frischen Luft genießen. Und mein Herz jubiliert. Runterkommen im Urlaub fällt mir jedoch auch manchmal schwer. Geht es dir auch so?

Plötzlich Urlaub: Wenn ich mir eine längere Pause aus dem Berufsalltag gönne, ist der Kopf nicht automatisch frei. Warum ist das so? Vielleicht kennst du die Situation, dass sich im Alltag auch mal ein To-Do an das Nächste reiht und du kaum zum Durchatmen kommst. Getrieben von den To Do-Listen gelingt es dir nicht immer, deinen Bedürfnissen und Gefühlen zu horchen. Vielleicht weißt du oft auch gar nicht, was dir guttut. Deine Umwelt nimmst du häufig nur beiläufig wahr, während du von A nach B hetzt, um pünktlich beim nächsten Termin zu sein. Du denkst und fühlst häufig im Gestern oder Morgen. Das Jetzt zu fühlen und zu erfahren, fällt dir nicht so leicht.

Mit dem Glauben, dich selbst und das Umfeld immer weiter optimieren zu müssen, erzeugst du zusätzlich noch mehr innerlichen Druck und Stress. Und dann steht der Urlaub vor der Tür und du sehnst dich danach, sofort runterzukommen. Gedanklich abzuschalten. Zu entspannen. Ja, manchmal funktioniert es auch – und manchmal funktioniert es eben auch nicht.

Was ich dir damit sagen möchte: Auch in Achtsamkeit steckt viel Potenzial für schädliche Selbstoptimierung. Dabei ist Achtsamkeit etwas anderes: Es ist dem Hier und Jetzt und dir selbst sanft und milde zu begegnen. Es ist die Bereitschaft, dir selbst zuzuhören und alles so anzunehmen, wie es in dem Moment ist. Alles darf sein: Wenn es dir im Urlaub nicht direkt gelingt, zu entspannen, dann ist das okay. Dann bist du okay.

Horche deinen Bedürfnissen: Was ist es, was dir jetzt – in diesem Moment – wirklich guttut? Vielleicht ist es statt dem geplanten Tag auf der Liege am Strand Bewegung in der Natur. Oder umgekehrt. Unser Verstand, der im Alltag häufig sehr beschäftigt ist, benötigt mitunter seine Zeit, um im Urlaub ruhiger zu werden. Alles darf sein: Du entscheidest, was dir guttut. Um in Kontakt mit dir zu kommen, kannst du jederzeit Innehalten und dich selbst spüren:

  • Wie ist deine Atmung? Atmest du eher tief oder flach? Schnell oder langsam? Gleichmäßig oder ungleichmäßig?
  • Welche Gedanken kannst du beobachten?
  • Welche Gefühle nimmst du wahr?
  • Welche Körperempfindungen nimmst du wahr?

Das Innehalten ist für mich sowohl im Urlaub als auch im Alltag ein wesentlicher Bestandteil geworden. Dabei habe ich festgestellt, dass es mir an Sommertagen leichter fällt, einfach dazusitzen und nichts zu tun. Ob auf der Dachterrasse, am See oder auf einer Bank im Wald – wenn ich die Sonne und warme Luft auf meiner Haut spüre, bin ich bei mir. Wie ist es bei dir?

Ich wünsche dir einen wunder-vollen Sommer!

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